Indienreise 2020 – Teil 7


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Meine nächste Station ist Koilakuntla, 95 km oder 2 ¼ Stunden Fahrzeit südlich von Kurnool. Natürlich werde ich auch da im
„Our Lady Of Lourdes Convent“ mit Hearty-Welcome-Banner, Schal und Blumengirlanden empfangen, hier von Frauen einer Selbsthilfegruppe (SGH).

Am Nachmittag kommen ein paar Patenkinder in den Konvent. Wir unterhalten uns über ihre Ausbildung und aktuelle Situation. Natürlich darf ein Fotoshooting nicht fehlen. Danach besuchen wir weitere Patenkinder in der Colony in ihren Häusern. Auch finden rege Unterhaltungen statt und zum Schluss muss ich mich mit Fotos beeilen, da es schon dunkel wird.

Am nächsten Morgen um 09:00 Uhr erwarten mich die Schüler*innen der St. Joseph’s School im Campus. Ich muss mich wiederholen: ein herzlicher Empfang mit Spalier, Blüten streuen und mit Trommeln. Diszipliniert sitzen sie in der Morgensonne und genießen mit mir auch hier eine „Cultural Gala“ mit Tänzen, einem Theaterstück und verschiedenen Reden. Die Schwestern und Lehrerinnen bringen ihren großen Dank zum Ausdruck für jede Unterstützung die Asha Varadhi in den letzten Jahren geleistet hat. In Stichworten: Ausstattung eines naturwissenschaftlichen Klassenzimmers, Schulbänke und -tische, Mikrofon- und Verstärkeranlage, Blechinstrumente sowie Trommeln und Pauken, Schuluniformen und -bücher, Bemalung von Decken und Wänden im Kindergarten, Spielplatz und eine Überdachung zum Schutz vor Sonne und Regen beim Mittagessen. Aber natürlich auch ein Dankeschön für unser aktuelles Projekt, von dem ich demnächst berichten werde.    

Nach dem Mittagessen stehen Besuche in zwei kleinen Dörfern an: Amadala und Reddipalli.
In Amadala treffe ich auf einen Teil der SHG-Frauen an, die anderen sind auf den Felder zur Baumwoll- und Chilliernte.

Insbesondere sind wir aber wegen Nagaraju gekommen. Sie erinnern sich vielleicht an unsere Kalenderaktion 2018 mit Fotos aus Köngen von unserem Vorstand Manfred Münzl. Nagaraju, gelernter Schneider, wurde bei einem Unfall schwer am Bein verletzt und wurde leider auch medizinisch nicht gut behandelt. So kann er ohne Hilfe nicht alleine gehen und auch die Nähmaschine nicht mehr mit den Füßen bedienen. Mit dem Erlös des Kalenderverkaufs konnte er vor seinem einfachen 1-Zimmer-Haus eine Überdachung anbringen und seine Nähmaschine mit einem Elektroantrieb ausstatten. Die Familie ist sehr dankbar und überglücklich, dass der Vater nun wieder seinen Beruf ausüben und das Geld für ein bescheidenes Leben verdienen kann.

 

Im Anschluss treffe ich in Reddipalli sechs von uns unterstützte Frauen, die von ihren bereits verstorbenen Männern, mit dem HI-Virus infiziert wurden. Sie erhalten vom Staat kostenlos Medikamente, sie sind jedoch zu schwach, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Da sie alle keine Ausbildung haben, bleibt ihnen nur harte Feldarbeit zu verrichten, aber halt nur Stundenweise. Zum üblichen Treffpunkt kommen noch zwei weitere Patenkinder, inzwischen junge Damen. Es geht auch ihnen gut und natürlich bedanken sie sich genauso wie die Frauen für unsere Unterstützung.

Der Tag endet für mich mit einem guten Abendessen in netter Gesellschaft der JMJ-Schwestern und ich kann mit dem sehr guten Gefühl ins Bett gehen, dass unsere Unterstützung für diese armen Menschen eine sehr große Bedeutung haben uns sie äußerst dankbar darüber sind. Lediglich die Moskitos stören mich daran gut zu schlafen.

 
Reiner Schmid (info@asha-varadhi.de / Tel. 07024 468496)
 

 

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