Indienreise 2020 – Teil 5


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Am nächsten Morgen steht als erstes ein Besuch bei Priyanka zu Hause an. Sie ist das Mädchen das Ende 2019 am Guillain-Barré-Syndrom erkrankt ist. Wir haben damals zu Spenden aufgerufen, um ihr die teure Behandlung zu ermöglichen. Über die Bereitschaft waren wir überwältigt und glücklicher Weise konnten wir der Familie die große finanzielle Last abnehmen. Ausführliche Berichte hierzu finden Sie auf unserer Homepage unter „Aktuelles“.

Wir, Sr. Binny und ich, nehmen uns ein Tuk Tuk und fahren in das etwa 30 Minuten entfernte Dorf von Priyanka. Dabei passieren wir unvorstellbar viele Chilli Felder auf dem emsig gearbeitet wird. Sehr beeindruckend.

Priyanka und ihre Familie erwarten uns schon und bitten uns gleich auf den typischen Plastikstühlen Platz zu nehmen. Sie bieten uns Tee und Snacks an, wir sind aber vielmehr an Priyankas Gesundheitszustand interessiert.

Sie hat die ursprünglich vorgesehenen fünf ganz teuren Spritzen nicht erhalten können, da diese unmittelbar nach Ausbruch der Krankheit verabreicht werden müssen. Bis wir unsere Hilfe zusagen konnten, war es offenbar dafür schon zu spät. Priyanka hatte aber Glück, dass sie nur bis über die Knie gelähmt war und vor allem ihre Atmung nicht beeinträchtigt war.

Sie hat inzwischen wieder an Gewicht zugenommen und kann eine Zeit lang stehen und auch gehen, nur das aufstehen vom Boden fällt ihr noch sehr schwer. Dazu ist ihre Muskulatur noch zu schwach, vielleicht hat sie nun auch das eine oder andere Kilo zu viel auf den Rippen. Sie bekommt wöchentlich ambulant eine Spritze im Krankenhaus, zur Schule kann sie noch gehen.

Priyanka und ihre Eltern bedanken sich ganz herzlich bei allen Spendern und Asha Varadhi. Ohne diese Unterstützung hätte die Familie erhebliche finanzielle Probleme und hätten sich wahrscheinlich keine so gute Behandlung leisten können. Priyankas Vater bewirtschaftet als Bauer ein kleines, gemietetes Baumwollfeld. Die Mutter kümmert sich um die Schwester und den Bruder. Sie selbst lebt, wenn sie zur Schule geht, in einem Hostel in Pathikonda. Sie besucht derzeit die 10. Klasse, die sie sehr wahrscheinlich wiederholen muss.

Bei meinen Treffen mit schon älteren Patenkindern habe ich von weiteren gesundheitlichen Problemen erfahren. Zum Beispiel muss Maharshi, ein junger Mann, im April am Kopf operiert werden. Diese OP kostet 1,00,000/- Rs. (etwa 1.250 Euro). Seine Familie musste schon Mitte 2019 eine OP mit 1,50,000/- Rs. durch eigene kleine Ersparnisse und Leihen bei Bank und Verwandten finanzieren. Maharshis Paten gehörten mit 1.000 Euro auch zu den großzügigen Spendern für Priyanka. Nach Rücksprache mit ihnen werden wir diese Summe nun für Maharshis OP einsetzen.

Ein weiteres Paten“kind“, Priyadarshini, hat Schmerzen in beiden Ohren und blutet da auch immer wieder. Die Ärzte empfehlen eine Operation, die 70,000/- Rs. kosten soll. Genauere Angaben zur Krankheit bzw. was operiert werden soll, liegen uns noch nicht vor. Sofern es tatsächlich zur OP kommt, möchten wir auch sie unterstützen. Ihre Familie ist viel zu arm, diesen Betrag aufzubringen.

Zurück zum Besuch in Priyankas Dorf: für ihre Paten und alle Spender mache ich noch einige Fotos von ihr und ihrer Familie. Dann besuchen wir noch die Familien von anderen Patenmädels, die entweder im Orange Home oder in einem Hostel leben.

Anschließend fahren wir zurück zum Sancta Theresa Convent, zu dem immer wieder Patenkinder oder alte Bekannte kommen. Ich freue mich sehr über diese Begegnungen mit den jungen Menschen, die ich schon als kleine Kinder kennen und nun schon richtige junge Damen und Männer sind. Einfach toll. Ich bin auch auf den Abend gespannt, da soll es eine „Cultural Gala“ der Orange Home Mädchen geben.

Reiner Schmid (info@asha-varadhi.de / Tel. 468496)

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