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Von Mahabubnagar geht’s ca. 120 km in Richtung Süden, auf dem bestens ausgebauten „Highway 44“ nach Kurnool. Dort treffe ich mich mit 2 Patenkindern und ihren Müttern zum Mittagessen in einem Restaurant. Naja, es sind keine Kinder mehr, sondern junge Damen. Beide kommen aus einem kleinen Ort in der Nähe von Koilakuntla. Es gibt aber noch weitere Gemeinsamkeiten: ihre Väter haben die Mütter mit dem HIV angesteckt, beide Väter und eine Schwester sind bereits daran verstorben. Den beiden Müttern geht es soweit ganz gut, ihr Gesundheitszustand erlaubt es ihnen aber nicht, schwer zu arbeiten. Sie werden deshalb von Asha Varadhi mit monatlich je 20 Euro unterstützt.
M. ist 25 Jahre alt und mit ihrem Studium schon fertig. Sie arbeitet jetzt als einfache Verwaltungsangestellte bei der Stadt Kurnool. Sie ist intelligent, fleißig und ehrgeizig genug, um weitere Prüfungen abzulegen und in den mittleren oder gar gehobenen Dienst aufzusteigen. Ihr Ziel ist „Collector“ zu werden. Die Aufgaben eines Collektors sind z.B. Erhebung von Einkommensteuerabgaben, Verbrauchsteuern, Bewässerungsabgaben usw. Verteilung von Agrarkrediten und Katastrophenmanagement (Überschwemmungen, Hungersnöten oder Epidemien).
Über die jahrelange Unterstützung ihrer Patin ist M. sehr dankbar und wünscht sich, dass die Patenschaft nun beendet wird und ihre Patin ein anderes Kind so wertvoll unterstützt. Ihre Patin hat nun tatsächlich die Patenschaft von den beiden Brüdern Surya und Vamshi übernommen. Sie sind die Söhne von Lavanya, die im Wholeness Center in Mahabubnagar kocht, putzt, wäscht und im Garten aushilft.
Die andere junge Dame ist K. Sie ist 19 Jahre alt und studiert in Chennai im ersten von Jahren B.Tech (Bachelor of Technology). Danach möchte sie im IT-Sektor (Software-Entwicklung) arbeiten. K. ist extra nach Kurnool gekommen, damit ich ihr den von ihrer Patin gestifteten (gebrauchten) Laptop übergeben kann. Denn wenn ich in Koilakuntla sein werde, muss sie schon in Chennai ihrem Studium nachgehen. Auch sie ist äußerst dankbar über die monatliche Unterstützung und „Extras“ von ihrer Patin und das „Scholarship“ durch Asha Varadhi für ihre Ausbildung (Gebühren und Internatskosten). K. muss den erhaltenen Kredit an uns zurückbezahlen, sobald sie ihr eigenes Geld verdient.
M. und ihre Mutter waren seit vielen Jahren wegen der Ausbildung getrennt. Deshalb haben sie nun gemeinsam in Kurnool eine kleine Wohnung angemietet. Beide sind sehr glücklich, dass sie nun zusammenwohnen können. Ich bin glücklich, dass die jungen Damen so strebsam auf eigenen Beinen stehen wollen und dass es ihren Müttern gesundheitlich gut geht. Ich habe genug Zeit mitgebracht und wir können den ganzen Nachmittag gemeinsam verbringen und uns über alles Mögliche unterhalten. Es waren sehr schöne Stunden mit den vier Ladies.
Den Abend und die Nacht verbringe ich im Konvent der CTC Sisters (Congregation of Teresian Carmelites) in Venkayapalli. Ich habe fast alle Schwestern schon früher getroffen, hier oder an anderen Orten. Es ist für mich schon wie eine Familie und wir haben beim Abendessen viel Spaß. Vor dem Einschlafen werde ich mir bewusst, dass es in den nächsten Tag in Yemmiganur nicht mehr so ruhig zugehen wird
Reiner Schmid (info@asha-varadhi.de oder Tel. 468496)
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