Fortsetzung von Reisebericht Teil 1 und Teil 2 unserer Indienreise
Im Oktober 2017 ist eine Gruppe von Asha-Varadhi Mitgliedern, Patinnen und Paten zu einer Indienreise aufgebrochen. Dort konnten einige der vom Verein geförderten Projekte besucht werden und wir konnten viele unserer Patenkinder persönlich treffen und kennenlernen.
Reisebericht Teil 3
Wir hatten das ungeheure Glück, dass Sister Arogya für uns einen 12er Bus organisierte. Dadurch konnten wir unsere Ziele in der zweiten Woche gemeinsam anfahren, was für uns sehr bequem und lustig war. Der reizende Busfahrer brachte uns sicher auch auf den kleinsten Straßen durch zauberhafte Landschaften zu den Projekten. Er und Sr. Arogya begleiteten uns bis nach Bangalore und beide sind uns allen sehr ans Herz gewachsen!
Gajwel
Unser straffes Programm führte uns zur St. Joseph´s Girls High School und St. Joseph’s English Medium School nach Gajwel. Überwältigt von der indischen, herzlichen Willkommenskultur in Form von Blütenregen, Mandalas, Glückspunkten auf der Stirn, Trommeln, Kerzen, Tänzen, dem Umlegen von Schals und von wunderschönen Blumengirlanden schauten wir dem bunten Treiben auf der Bühne staunend zu.
In Gajwel konnten wir drei strahlenden Patenkindern die aus Deutschland mit gebrachten Geschenke überreichen.
Das von Asha Varadhi gesponserte Volleyballfeld und die Trainingsanzüge werden sehr gerne angenommen und die Mannschaft kann schon sportliche Erfolge verzeichnen!
Man fragt sich, warum so viel Hilfe von außerhalb vonnöten ist, obwohl, zumindest theoretisch, in Indien eine Schulpflicht besteht. Die Antwort liegt in der Tatsache, dass die staatlichen Schulen so miserabel sind, dass viele Schüler beim Abschluss kaum zusammenhängende Texte lesen können und selbst einfache Rechenaufgaben für sie unlösbar sind. Es wird nicht überprüft, wer zur Schule kommt, ob sie überhaupt für die Kinder erreichbar ist und ob der Unterricht stattfindet.
Durch die Patenschaften, die für den Besuch von „Privatschulen“, in unserem Fall kirchliche Schulen, übernommen werden, sind die Ausgaben für die Ausbildung, Schuluniformen und Kleidung, Kost und Logis gedeckt. Erstmalig bekommen auch Kinder unterer Kasten die Chance, den Anschluss an moderne Zeiten und eine gute Stelle zu finden. Einer Revolution gleich, haben arme Kinder somit die Gelegenheit einen Weg aus der Armut einzuschlagen. Die Kinder nehmen die Chance freudestrahlend und engagiert an und die Eltern sind sehr dankbar für die Unterstützung.
Die Schulen besuchen sowohl Pendler, die zu Fuß kommen, mit dem Schulbus oder von den Eltern gebracht werden, als auch Internatsschüler.
Die Lernmethode mutet für uns eher einen konservativen Lehrstil an: das Alphabet wird Buchstabe für Buchstabe vorgesagt und die Kinder wiederholen lautstark. Das kleine Alphabet wird in Wort und Schrift geübt, dann das Große, dann folgen Wörter, später Sätze. Die Kinder sind mit Feuereifer dabei und lernen gut!
Unterrichtet werden die jeweilige Staatssprache, in Andhra Pradesh Telugu, Englisch und Mathematik. Als zweite Fremdsprache wird Hindi gelehrt. Später kommen noch die „Science“-Fächer dazu, die da wären Biologie, Chemie und Physik.
Kurnool
Die nächste Etappe führte uns nach Kurnool, den Bischofsitz. Im Bischofshaus bei den Priestern erwartete uns eine großartige Überraschung: zwei Patinnen, Irmgard und Ingrid, treffen ihre Patenkinder Praveen und Sunil! Was für eine Freude! Wir waren erstaunt und gerührt, was aus diesen „Kindern“ im Laufe der bis zu 10jährigen Patenschaft geworden ist: anmutige, junge Männer, die jetzt schon studieren… und wir haben sie einfach in den Arm genommen und unsere Geschenke überreicht.
Auch hier wurden wir zu einem fürstlichen Mahl eingeladen und konnten uns mit den Patenjungen und den Priestern sehr nett und locker unterhalten. Bishoph Anthony Poola hält sich in der Zeit in Europa auf, so dass wir ihn leider nicht persönlich kennen lernen konnten.
Evi