Bishop Johannes Gorantla von der Diözese Kurnool hat vor wenigen Jahren südlich von Anantapur die St. John’s Residential School für hochbegabte Kinder eröffnet. Diese Schule befindet sich im Aufbau, unterrichtet werden derzeit nur die Klassen 1 bis 6.
Alle Schülerinnen und Schüler kommen aus den ärmsten Familien, in der Regel den kastenlosen „Dalits“ (Unberührbare), und müssen für die Aufnahme einen Eignungstest bestehen.
Die Schule wird von Schwestern geleitet. Sie unterrichten, sind für das Essen und die Betreuung der Kinder nach der Schule zuständig. Die Wochentage sind vom aufwachen morgens bis zum einschlafen abends minutiös eingeteilt und erfordert von allen Kindern einen Höchstmass an Disziplin. Erinnerungen an die eigene Bundeswehrzeit werden wach, hier nur ein ganz gravierender Unterschied: den Kindern scheint es zu gefallen, keiner murrt und alle machen einen sehr glücklichen Eindruck. Erkennen sie bereits jetzt im zarten Kindesalter, welche Chance ihnen in dieser Schule geboten wird, dem Teufelskreis der Armut zu entrinnen?
Schulgebäude der St. John’s Residential School Nach einem guten Mittagessen mit den Schwestern besichtigen wir alle Klassen und stören den Unterricht. Meist wird dies als willkommene Unterbrechung gesehen und es werden für uns lautstark Lieder gesungen. Nach den Klassenzimmern besuchen wir noch den Stall der „Buffalos“, die nicht nur Milch, sondern auch noch den Rohstoff für das zum Kochen verwendete Biogas liefern.
Links und rechts der Schule, auf der Kollektoren die im Überfluss vorhandene Energie der Sonne einfangen, befinden sich die Schlafräume der Kinder, streng nach Buben und Mädchen getrennt.
Auch hier ist die Philosophie des Bischoffs zu erkennen: die Kinder sollen nicht nur eine gute Schulbildung erhalten, sondern insgesamt auf ein höheres Lebensniveau vorbereitet werden.
Hier ein Link zu einem Video über die Diozöse Kurnool. Bischof Anthony Poola berichtet unter anderem über die St. Johns School.